Ein Bau während laufendem Betrieb – das ist selbst für einen erfahrenen Architekten wie Sie nicht alltäglich, oder?
(Lacht) Ja, dieses Projekt war eine Herausforderung! Das Autohaus in Oberwil war eigentlich mehr ein Neubau als ein Umbau – mit der Besonderheit, dass bereits ein laufender Garagenbetrieb im Gebäude untergebracht war. Dieser musste trotz der Bauarbeiten weitestgehend normal weiterlaufen.
Wie konnten Sie sicherstellen, dass sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung alles glatt lief?
Erfahrung ist in solchen Situationen sicher hilfreich. Aber es ist auch immer Flexibilität und Verständnis von allen Seiten gefragt. Vor allem auch deshalb, weil sich während des Prozesses einige Dinge als viel aufwendiger herausstellten, als ursprünglich gedacht.
Eine Besonderheit gilt es an dieser Stelle vielleicht noch zu erwähnen: Während der Planung des Umbaus in Oberwil hat die Corporate Identity von Mercedes-Benz gewechselt. Also mussten wir uns kurzfristig entscheiden, ob wir das letzte Autohaus der alten oder das erste Autohaus der neuen Corporate Identity realisieren wollten. Natürlich fiel die Wahl auf Letzteres. Die Herausforderung dabei war, dass es noch keine Unterlagen seitens Mercedes-Benz gab. Also sind wir nach Berlin zum verantwortlichen Designer geflogen, um «ein Auge voll» zu nehmen und haben auf dieser Basis letztendlich die Gestaltung der Garage in Oberwil entwickelt.
Kestenholz bezeichnet das Autohaus in Pratteln als Autohaus der nächsten Generation. Welchen Anforderungen mussten Sie bei der Planung dieses Autohauses gerecht werden?
Anders als beim Autohaus in Oberwil, war die neue Corporate Identity von Mercedes-Benz beim Projektstart in Pratteln bereits klar definiert. Die Vorgaben seitens Mercedes sind sehr streng: Vom Bodenbelag bis hin zur Dachform ist alles reglementiert. Das galt zwar nicht für das Classic Center – da waren wir bis auf ein paar marginale Vorgaben frei – aber beim PW Center war der Gestaltungsrahmen relativ eng gesteckt. Da ich vor vielen Jahren selbst einmal in einer Autogarage gearbeitet habe, war mir dies bereits bekannt. Als Architekt lag mein Fokus deshalb mehr auf der Organisation des Projekts.