Thomas Rietmann, Ihr Architekturbüro hat den Erweiterungsbau des Berufs- und Weiterbildungszentrums BWZ Uri geplant und umgesetzt. Was sind die Highlights dieses Gebäudes?
Die Lucido Fassade ist sicher eines der Highlights. Sie ist durch die Anordnung der horizontalen Holzlamellen in der Lage, im Winter möglichst viel und im Sommer möglichst wenig Sonnenenergie aufzunehmen. Dadurch konnten wir mit einer relativ geringen Dämmstärke den Minergie-P-Standard erreichen.
Ein weiteres Highlight, welches jedoch nicht sofort ins Auge sticht, ist das äusserst ökonomische Raumkonzept. Durch die geschickte Anordnung der Treppe und der Brandschutztore war es möglich, auf ein separates Fluchttreppenhaus zu verzichten. Der Grundriss konnte so sehr offen gestaltet werden, und der Schule steht bei gleichem Volumen ein Maximum an Nutzfläche zur Verfügung.
Der Erweiterungsbau wurde mit dem Label «Herkunftszeichen Schweizer Holz» ausgezeichnet. Welche Bedingungen mussten dafür eingehalten werden?
Um das Label zu erhalten, müssen mindestens 80% des Holzes aus der Schweiz stammen. Beim BWZ sind rund 84% der 411 Kubikmeter des verbauten Holzes aus der Schweiz. Wir haben lediglich die Produkte importiert, die nicht in der Schweiz hergestellt werden.
Welche Bedeutung hat für Sie Holz als Baumaterial?
Für mich ist der Rohstoff Holz ein unglaublich faszinierendes Baumaterial. Wenn man bedenkt, dass das am BWZ verbaute Holz im Schweizer Wald in nur 20 Minuten nachwächst und dass in der ganzen Holzkonstruktion rund 300 Tonnen CO2 gebunden sind, ist für mich klar, dass dieses Material in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird. Es hilft uns ökologischer und nachhaltiger zu bauen.